Im Frühling wenn es überall blüht, ist die Zeit für die Makro Fotografie. Die Makrofotografie eröffnet eine faszinierende Welt, die dem bloßen Auge oft verborgen bleibt. Sie ermöglicht es, kleinste Details sichtbar zu machen und alltägliche Objekte aus einer völlig neuen Perspektive zu betrachten.

Biene auf Asphodelus ramosus
Biene auf Ästigem Affodill (Asphodelus ramosus)

In diesem Beitrag erfährst du, was Makrofotografie ist, welche Ausrüstung du benötigst und welche Techniken dir helfen, beeindruckende Aufnahmen zu erstellen.

Was ist Makrofotografie?

Makrofotografie bezeichnet das Fotografieren von Motiven in einem Maßstab von 1:1 oder größer. Das bedeutet, dass das Motiv in Originalgröße auf dem Sensor der Kamera abgebildet wird. Typische Motive sind Insekten, Pflanzen, Wassertropfen oder Texturen von Alltagsgegenständen.

Die richtige Ausrüstung

Für die Makrofotografie gibt es spezielle Objektive und Zubehör, die dir helfen, beeindruckende Bilder zu machen:

  • Makroobjektiv: Diese Objektive sind speziell für Nahaufnahmen entwickelt und bieten eine hohe Abbildungsleistung.
  • Zwischenringe: Sie werden zwischen Kamera und Objektiv gesetzt, um den Nahfokus zu erhöhen.
  • Nahlinsen: Diese Aufsätze funktionieren wie eine Lupe und ermöglichen eine größere Vergrößerung.
  • Makroschlitten: Ermöglicht eine präzise Fokussierung, indem die Kamera millimetergenau bewegt wird.
  • Retroadapter: Mit dem Retroadapter lässt sich ein Weitwinkel Objektiv umgekehrt, an die Kamera anschliessen. 
  • Balgengerät: Das Balgengerät funktioniert ähnlich wie der Einstellschlitten, nur dass das Balgengerät weitere Vorteile bietet. 

Makroobjektive

Makroobjektive sind spezielle Kameraobjektive, die für Nahaufnahmen entwickelt wurden. Sie ermöglichen es, kleine Motive wie Insekten, Pflanzen oder Details von Alltagsgegenständen in hoher Vergrößerung und beeindruckender Schärfe festzuhalten. Ein echtes Makroobjektiv bietet in der Regel einen Abbildungsmaßstab von 1:1, das heißt, das Motiv wird in Lebensgröße auf dem Kamerasensor abgebildet. Diese Objektive zeichnen sich durch eine geringe Naheinstellgrenze und eine hohe optische Qualität aus, selbst bei sehr kurzen Distanzen. Sie sind ideal für Detailaufnahmen und kreative Fotografie im Nahbereich.

Zwischenringe

Zwischenringe sind Zubehörteile in der Makrofotografie, die zwischen Kamera und Objektiv eingesetzt werden. Sie enthalten keine Linsenelemente, sondern vergrößern einfach den Abstand zwischen Objektiv und Sensor. Dadurch kann die Naheinstellgrenze des Objektivs verringert werden – das Objekt kann also näher fokussiert werden, was zu einer stärkeren Vergrößerung führt. Zwischenringe sind eine kostengünstige Möglichkeit, in die Makrofotografie einzusteigen, besonders wenn man bereits ein Standardobjektiv besitzt. Sie eignen sich gut für Experimente mit Nahaufnahmen, bieten jedoch oft weniger Bildqualität und Flexibilität als echte Makroobjektive.

Nahlinsen

Nahlinsen sind einfache und preiswerte Hilfsmittel für die Makrofotografie, die wie ein Filter vorne auf das Objektiv geschraubt werden. Sie funktionieren ähnlich wie eine Lupe: Durch die zusätzliche Brechkraft der Nahlinse kann das Objektiv näher an das Motiv heranrücken, was eine stärkere Vergrößerung ermöglicht. Nahlinsen sind in verschiedenen Stärken (z. B. +1, +2, +4 Dioptrien) erhältlich und lassen sich teils kombinieren. Sie eignen sich besonders für Einsteiger, die erste Schritte in der Nahfotografie machen möchten. Im Vergleich zu Makroobjektiven oder Zwischenringen ist die Bildqualität allerdings oft geringer, vor allem an den Bildrändern.

Einstellschlitten

Einstellschlitten sind präzise Werkzeuge in der Makrofotografie, die es ermöglichen, die Kamera millimetergenau vor- und zurückzubewegen, ohne das Stativ zu verstellen. Besonders bei hohen Vergrößerungen ist das manuelle Scharfstellen am Objektiv oft ungenau – hier kommt der Einstellschlitten ins Spiel. Er erlaubt exakte Fokusverschiebungen, was ideal für das sogenannte Focus Stacking ist, bei dem mehrere Bilder mit unterschiedlichen Schärfeebenen zu einem durchgehend scharfen Foto kombiniert werden. Einstellschlitten sind ein unverzichtbares Hilfsmittel für Fotografen, die in der Makrofotografie Wert auf höchste Präzision legen.

Retroadapter

Retroadapter sind spezielle Adapterringe in der Makrofotografie, mit denen ein normales Objektiv umgedreht – also in Retrostellung – an der Kamera befestigt wird. Durch diese Umkehrung wird aus einem Standardobjektiv ein einfaches Makroobjektiv mit hoher Vergrößerung. Besonders geeignet sind dafür lichtstarke Festbrennweiten mit kleiner Brennweite (z. B. 28 mm oder 50 mm). Retroadapter sind eine günstige Möglichkeit, in die extreme Makrofotografie einzusteigen, erfordern aber manuelles Fokussieren und oft den Verzicht auf automatische Funktionen wie Blendensteuerung. Mit etwas Übung lassen sich damit beeindruckende Detailaufnahmen erzielen.

Balgengerät

Balgengeräte sind flexible Zwischenstücke in der Makrofotografie, die zwischen Kamera und Objektiv montiert werden. Sie funktionieren ähnlich wie Zwischenringe, bieten jedoch eine stufenlos einstellbare Auszugsverlängerung, wodurch sich der Abbildungsmaßstab sehr flexibel verändern lässt – von leichtem Nahbereich bis hin zur extremen Vergrößerung. Balgengeräte ermöglichen präzises Arbeiten, sind aber meist größer und empfindlicher in der Handhabung. Sie eignen sich vor allem für den Einsatz im Studio oder auf dem Stativ und sind ideal für Fotografen, die maximale Kontrolle über den Aufnahmeabstand und die Schärfeebene wünschen. Gerade Balgengeräte gibt es in einer unterschiedlichen Preisklasse. In diesem Segment ist die Firma Novoflex aus Memmingen führend, welche auch Adapterlösungen bietet so das die Blendensteuerung aufrecht erhalten werden kann. Mit ihrem BALPRO T/S System bietet sie auch ein System an, das Verstellmöglichkeiten bietet, wie dies sonst nur Fachkameras bieten. Somit lässt sich mit der Tilt-Funktion die Schärfeebene auf das Motiv anpassen, wo sonst mit Focus-Stacking gearbeitet werden muss.