Normale Schraubfilter haben den Nachteil, dass sie nur auf ein bestimmtes Filtergewinde passen. Zwar lässt sich dieses Problem mit Adapterringen lösen, doch gerade bei Grauverlaufsfiltern zeigen Schraubfilter klare Schwächen gegenüber Stecksystemen: Die feste Verlaufsgrenze schränkt die kreative Bildkomposition ein.
Daher möchte ich hier zwei Filtersysteme vorstellen, die sich besonders gut eignen. Viele Hersteller setzen mittlerweile auf magnetische Filterhalter, sodass zusätzliche Adapterringe überflüssig werden. Für mich persönlich kommen Magnetlösungen jedoch nicht infrage – ich möchte keine Magneten in meiner Fototasche haben. Deshalb präsentiere ich zwei Filterhalter, die komplett ohne Magnete auskommen, dabei aber jeweils unterschiedliche Vorteile bieten.

Filterhalter von NiSi und Lee im Vergleich
In der Landschafts- und Architekturfotografie spielen optische Filter eine entscheidende Rolle. Ob Graufilter (ND), Verlaufsfilter (GND) oder Polarisationsfilter – sie ermöglichen kreative Effekte, eine präzisere Belichtungskontrolle und eine professionelle Bildgestaltung, die mit Software allein nur schwer zu erreichen ist. Damit Filter jedoch sicher und flexibel vor dem Objektiv eingesetzt werden können, braucht es hochwertige Filterhalter-Systeme. Zwei der bekanntesten Hersteller sind NiSi und Lee Filters.
NiSi Filterhalter
NiSi hat sich in den letzten Jahren einen exzellenten Ruf erarbeitet und gilt mittlerweile als einer der führenden Anbieter moderner Filterlösungen.
- Material & Verarbeitung: NiSi-Filterhalter bestehen in der Regel aus hochwertigem Aluminium, was sie leicht, robust und langlebig macht.
- Integrierte Polarisationsfilter: Ein besonderes Merkmal vieler NiSi-Halter (z. B. NiSi V7 oder V6) ist der drehbare, bereits im Halter integrierte CPL-Filter. Er lässt sich bequem über ein kleines Rädchen steuern, ohne die angesetzten Rechteckfilter zu berühren.
- Kompatibilität: Die Systeme sind auf gängige Filtergrößen (100 mm, 150 mm, 75 mm) abgestimmt und decken damit sowohl Ultraweitwinkelobjektive als auch Standard-Optiken ab.
- Bedienung: Dank präziser Führungsschienen lassen sich Filter einfach einschieben und sicher fixieren, was ein verkratzungsfreies Arbeiten ermöglicht.
Vorteile NiSi: Moderne Konstruktion, integrierter Polfilter, exzellente Farbneutralität.

Lee Filterhalter
Lee Filters gehört zu den traditionsreichsten Herstellern von Filterhaltern und hat lange Zeit den Standard in der professionellen Fotografie gesetzt.
- Material & Verarbeitung: Lee setzt ebenfalls auf hochwertige Materialien, wobei die Halter eine Mischung aus Metall und Kunststoffelementen sind.
- Modularität: Besonders bekannt ist das Lee 100 System, das sich flexibel anpassen lässt. Über Adapterringe können verschiedene Objektivdurchmesser bedient werden.
- Filtervielfalt: Lee bietet eine sehr breite Auswahl an Verlaufsfiltern mit unterschiedlichen Härtegraden und Dichten – ein Vorteil für Fotografen, die höchste Flexibilität benötigen.
- Polarisationsfilter: Anders als bei NiSi wird der Polfilter bei Lee in der Regel vorne aufgeschraubt und nicht in den Halter integriert. Das ist zwar weniger komfortabel, aber bewährt.
- Kompendium: Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist das optionale Lee-Kompendium. Es ersetzt eine Streulichtblende und hilft dabei, Streulicht und Reflexionen effektiv zu reduzieren – besonders nützlich bei Gegenlichtsituationen oder wenn mehrere Filter gleichzeitig genutzt werden.
Vorteile Lee: Extrem große Filterauswahl, hohe Kompatibilität, langjährige Erfahrung, optionales Kompendium.

NiSi vs. Lee – Welches System passt besser?
- Komfort & Innovation: NiSi punktet mit durchdachten Details wie dem integrierten CPL-Filter und einer sehr benutzerfreundlichen Handhabung.
- Filterauswahl: Lee bietet die wohl größte Palette an ND- und GND-Filtern, während NiSi sich durch sehr hohe Farbtreue und moderne Beschichtungen abhebt.
- Preis: Beide Systeme bewegen sich im professionellen Segment, NiSi bietet jedoch oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Einsatzgebiet: Landschaftsfotografen, die Wert auf eine schnelle und komfortable Handhabung legen, tendieren häufig zu NiSi. Fotografen, die eine enorme Auswahl an Spezialfiltern benötigen oder zusätzlich ein Kompendium einsetzen wollen, sind bei Lee sehr gut aufgehoben.
Fazit
Sowohl NiSi als auch Lee bieten erstklassige Filterhalter-Systeme, die sich im professionellen Einsatz bewährt haben.
- NiSi überzeugt durch moderne Features, hohe Farbneutralität und einfache Bedienung.
- Lee bleibt eine Top-Wahl für Fotografen, die Wert auf eine große Filtervielfalt, modulare Erweiterbarkeit und die Möglichkeit eines Kompendiums legen.
Die Wahl hängt letztlich von den persönlichen Prioritäten ab: Komfort und Innovation (NiSi) oder maximale Filterauswahl und Flexibilität mit Kompendium (Lee).